Rehabilitation

Angebote der Kinder- und Jugendrehabilitation können vor allem von chronisch kranken Kindern und Jugendlichen genutzt werden, die Einschränkungen im Alltag haben, also im Kindergarten, in der Schule oder bei der Ausbildung. Ziel ist es, die Gesundheit zu fördern und Folgeschäden zu verringern. Ein Reha-Anspruch besteht, wenn durch die Reha eine erhebliche Gefährdung der Gesundheit beseitigt oder eine beeinträchtigte Gesundheit wesentlich gebessert werden kann und dies einen positiven Einfluss auf die spätere Erwerbsfähigkeit haben kann. Eine Kinder- und Jugendreha ist möglich bis zum 18. Geburtstag und für junge Erwachsene, wenn diese z.B. eine Berufsausbildung machen. Krankheitsbilder bei denen eine Reha in Betracht kommt sind unter anderem:

  • Adipositas
  • Epilepsie
  • Diabetes mellitus
  • Neurodermitis
  • Chronische Atemwegserkrankungen
  • Herz- / Kreislauferkrankungen
  • Manche psychische Störungen und Entwicklungsstörungen

Von der Reha unterscheidet sich übrigens die Vorsorgekur. Eine Vorsorgekur dient der Prävention einer Erkrankung (weitere Informationen dazu auf www.kbv.de).

 

Eine stationäre Reha dauert meistens zwischen 4 und 6 Wochen. Damit in dieser Zeit keine großen Lernrückstände entstehen, gibt es in den Fachkliniken Schulunterricht in den Hauptfächern. Für Kinder, die 14 Jahre alt oder jünger sind, können die Kosten für die An- und Abreise einer Begleitperson übernommen werden. Falls es für die Durchführung oder den Erfolg der Kinder-Reha notwendig ist, kann eine Begleitperson (oder sogar mehrere Familienmitglieder) mit aufgenommen werden in die Einrichtung (gerade bei Kindern, die jünger sind als 11 Jahre). Eine Kinder-Reha verläuft anders als eine Mutter-Kind-Kur bzw. Vater-Kind-Kur: Bei der Kinder-Reha wird die Begleitpersonen nicht medizinisch betreut. Die Begleitperson erhält Schulungen, in denen Wissen vermittelt wird, wie man mit der Erkrankung des Kindes umgehen kann.

 

Eine Kinder- und Jugendrehabilitation kann von Ärzten und Psychotherapeuten verordnet werden. Die Eltern können auch selbst einen Antrag stellen mit dem Antragsformular G0200 bei der Deutschen Rentenversicherung zusammen mit einem Befundbericht eines ArztesAntworten auf häufige Fragen gibt es online oder bei der Rentenversicherung unter Tel. 0800-10004800.

 

Falls der Reha-Antrag bewilligt wird, dann ist eine Anmeldung in einer Klinik möglich. Die Renten- oder Krankenversicherung kennt alle Rehakliniken in Deutschland und kann eine passende Klinik vorschlagen. Der Antragsteller kann auch eigene Wünsche angeben. Der Wunsch nach einer bestimmten Klinik kann sich z.B. ergeben durch die Spezialisierung auf eine bestimmte Erkrankung.

 

Im Land Brandenburg ist die Helios Klinik Hohenstücken spezialisiert auf neurologische Erkrankungen wie Epilepsie, Migräne, Hirnschädigungen; die Median Kinder- und Jugendklinik in Beelitz behandelt Erkrankungen wie Adipositas, ADHS, Depression, Angststörungen wie Schulphobie; in der Fontane-Klinik in Mittenwalde werden Erkrankungen wie Adipositas, ADHS, Bindungsstörungen, Essstörungen behandelt.

 

Die Caritas bietet eine Auflistung mehrere Rehakliniken für Kinder und Jugendliche und auch das Bündnis Kinder- und Jugendreha bietet eine Klinikliste als PDF.


Links

Faltblatt der Deutschen Rentenversicherung: Kinder und Jugendliche - Fit mit Rehabilitation