Ich führe keine Warteliste mehr, da die Wartezeit für neue Patient*innen länger als 2 Jahre betragen hat.
Ethische Überlegungen beim Mangel an Behandlungsressourcen
Eine Warteliste nach dem Prinzip, "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst", ist meiner Meinung nach ethisch nicht vertretbar. Eine solche Warteliste würde bedeuten, dass z.B. ein Patient mit einer
spezifischen Phobie (z.B. Hundephobie), der sich früher bei mir meldet als ein Patientin mit einer Anorexia Nervosa, schneller eine Behandlung bekommt - obwohl die Anorexia Nervosa die psychische
Störung mit der höchsten Letalität ist.
Eine Priorisierung ist notwendig: Zum einen behandle ich Patient*innen vorrangig, die eine schwere Erkrankung haben (z.B. deren Leben in Gefahr ist durch die psychische Erkrankung). Zum
anderen haben Patient*innen mit den höchsten Erfolgsaussichten, dass eine Kognitive Verhaltenstherapie wirksam ist, Vorrang.